Mit gesundem Appetit gegen die Krankheit

Gesundes Essen hält Leib und Seele zusammen. Das gilt ganz besonders, wenn man an MS erkrankt ist. Zwar unterscheiden sich die Empfehlungen für eine gesunde Ernährung bei MS nicht grundsätzlich von denen für Durchschnittsmenschen, dennoch wird es für Sie noch wichtiger sein, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Denn z. B. die Einnahme von Medikamenten beeinflusst Ihren Stoffwechsel. Beispielsweise fördern Kortisonpräparate, wie sie bei MS in der Regel verabreicht werden, die Entstehung von Osteoporose. Darum sollte eine kalziumreiche Kost mit Milch und Käse auf dem Speiseplan stehen. Auch wird immer wieder die positive Auswirkung von Vitamin D diskutiert. Das für den Stoffwechsel so wichtige Vitamin wird durch UV-Licht im Körper gebildet. Hintergrund der Diskussion ist, dass vom Äquator aus gesehen die Häufigkeit der MS-Erkrankungen nach Norden hin zunimmt. Das niedrige Aufkommen der Krankheit in Norwegen ließe sich durch die an Vitamin D reichhaltige Ernährung mit Fisch erklären. Zudem sind im Fisch Omega-3-Fettsäuren enthalten, die auch eine wichtige Rolle in der Ernährungstherapie bei entzündlichen Krankheiten wie etwa Rheuma spielen. Omega-3-Fettsäuren sind übrigens auch in pflanzlichen Ölen wie etwa Raps-, Soja- und Walnussöl enthalten.

Neueste Studien zielen auch auf ein besonderes Verhältnis zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren sowie den so genannten Antioxidantien in der Nahrung ab. Was all diese Studien mit einer schier endlosen Kette anderer Untersuchungen eint, ist die Tatsache, dass die Ergebnisse letztlich keine allgemeingültigen Schlüsse über die Wirkmechanismen bestimmter Diäten zulassen.

Bedeutet das nun, dass die Ernährung keinen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat? Mitnichten! Denn ungesundes Essen ist für Menschen mit MS erst recht ungesund. Was im Umkehrschluss aber auch heißt, dass gesunde Mahlzeiten für Sie ganz besonders gesund sind. Dazu zählt vor allem eine an Ballaststoffen und frischen Vitaminen sowie Mineralien und Spurenelementen reiche Kost. Cholesterinreiche Nahrung mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie etwa Schweinefleisch, sollte in Maßen verzehrt werden. Nicht nur, weil Cholesterin das Risiko von Gefäßerkrankungen erhöht, sondern auch den Gehalt ungesättigter Fettsäuren mindert. Gerade diese haben aber einen Einfluss auf die Reparationsvorgänge der bei MS geschädigten Myelinschicht der Nervenzellen.


Unter dem Strich lässt der enorme Fundus an Studien, Untersuchungen und Statistiken vor allem einen ganz sicheren Schluss zu: dass eine sehr reichhaltige und abwechslungsreiche Kost, wie sie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, in jedem Fall einen positiven Einfluss auf Ihren Gesundheitszustand haben wird.
Wir wünschen Ihnen deshalb einen gesunden Appetit.