Man unterscheidet drei Verlaufsformen der Multiplen Sklerose

schubförmig-remittierend (RRMS)

sekundär-progredient (SPMS)

primär-progredient (PPMS)

Bei über 80% der Patienten beginnt die Erkrankung mit einem schubförmigen Verlauf. Nur bei ca. 10-15% treten im Verlauf der Erkrankung keine Schübe auf (primär progredienter Verlauf). Das erste Auftreten eines der typischen klinischen Frühsymptome (häufig Sehstörungen) wird als klinisch isoliertes Syndrom (KIS oder auch CIS) bezeichnet.
Die Multiple Sklerose ist die häufigste neurologische Erkrankung, die bei jungen Erwachsenen zu dauerhafter Behinderung führt. In Deutschland sind laut Schätzungen über 200.000 Menschen an Multipler Sklerose (MS) erkrankt, etwa ein Drittel der Betroffenen muss vorzeitig berentet werden. Die eigentliche Ursache der MS ist noch unbekannt, verschiedene Risikofaktoren (u.a. genetische Prädisposition, Rauchen) sind jedoch bekannt. Insgesamt tritt die schubförmig verlaufende MS bei Frauen dreimal häufiger auf als bei Männern.


Referenzen:
Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie (2021): Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen und MOG-IgG-assoziierten Erkrankungen. 030050_LL_Multiple_Sklerose_2021.pdf (dgn.org) Abruf 10.02.2022